Vous êtes ici : Page d'accueil » Künstlerweg Dachau Altstadt und Amper
Um 1900 war Dachau zu einem überregional bekannten Zentrum für Landschaftsmalerei angewachsen. Die Künstlerkolonie Dachau wurde weithin bekannt. Dazu haben insbesondere drei Künstler beigetragen: Adolf Hölzel, Ludwig Dill und Arthur Langhammer.
Entdecken Sie diese und weitere Kunstschaffende der Künstlerkolonie und ihre Motive auf diesem Rundgang durch die Altstadt und entlang der Amper. An den Gemälde-Stelen nehmen Sie den Blickwinkel der Malerinnen und Maler auf deren Motive ein.
Einige dieser Bilder können Sie im Original in der ständigen Ausstellung der Gemäldegalerie Dachau betrachten.
Point de départt: Dachau Rathausterasse
Longueur du trajet: ca. 5,7 km
texture : Weg beinhaltet Treppen, teils Alternativ-Wege ohne Treppen siehe Karte
Durée: ca. 2 Std.
Dénivellation : 20 m
Katrin Kühne berichtet im „Sonntagsspaziergang“ des Kultur-Reisemagazins Deutschlandfunk.
„Blick vom Karlsberg Dachau gegen das Gebirge“, Eduard Schleich d.Ä. um 1861
Öl auf Mahagoni, 49,2 x 117,6 cm
Bayerische Staatsgemäldesammlungen / Neue Pinakothek München
Eduard Schleich d. Ä. entdeckte mit seinen Malerfreunden schon Mitte des 19. Jahrhunderts die Mooslandschaft um Dachau. Seine Bilder entstanden meist in einem rechteckigen, schmalen Format, das man auch als „Handtuchformat“ bezeichnete. Personen waren in den Landschaftsbildern nicht wichtig, doch findet man diese kleinen Gestalten immer wieder in den Gemälden. Man sagt, sein Malerfreund Carl Spitzweg habe sie ihm in die Landschaft gemalt.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Waldstück bei Dachau“, Lovis Corinth
Öl auf Leinwand, 65,5 x 87,5 cm
Stadt Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Lovis Corinth kam über seine Malerfreunde, vor allem durch Arthur Langhammer, nach Dachau. Ihm hatte es „Hipp“ der Hund von Langhammer angetan. Corinth hat ihn nicht nur gemalt, sondern auch beschrieben. ‚“Hipp trottet wie ein Bär einher, sein Mienenspiel lag in seinem Gesicht, das viel mehr ausdrückte, als bei seinen Kameraden Gesicht, Ohren und Schwanz zusammen. Er gehorchte seinem Herrn aufs Wort und drehte den Kopf nach rechts oder links auf Befehl, sobald er Modell stehen musste.“
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Das weiße Moos“, Ludwig Dill 1900
Öl auf Leinwand, 70 x 87 cm
Dr. Ulrich und Gertrude Lechner Stiftung/Gemäldegalerie Dachau
Architekturprofessor Adolf Gnauth sah eines Tages die Zeichenmappe von Dill durch und sagte: „Was wollen sie mit der Architektur, sie müssen unbedingt Maler werden“.
Dill hatte bereits ein Ingenieurstudium ohne Abschluss hinter sich, war Soldat und wollte nun Architektur studieren. Er wurde Maler! Bei einem Spaziergang mit Adolf Hölzel in Dachau trat plötzlich eine Frau aus ihrem kleinen Häuschen an der Amper und sagte: „Ach, Herr Professor, kaufen sie mir doch mein Häusle ab“. Nach der Besichtigung des Anwesens mit dem großen Garten direkt an der Amper kaufte Dill dieses und wurde somit Dachauer. Er behielt es auch, als der Ruf an die Akademie nach Karlsruhe ging.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Pferde in der Schwemme“ Max Feldbauerum 1919
Öl auf Holz, 59,5 x 61,4 cm
Hugo-Troendle-Stiftung/Gemäldegalerie Dachau
„Akt und Ross genügen mir…“ war sein Spruch. Schon 1908 konnte er als Maler und Lehrer an der Damenakademie in München „für sich, seine Frau, sein Reitpferd, seinen Hund und die Katzen“ ein Haus bauen. Feldbauer war groß und raumfüllend und betonte seine Erscheinung durch auffällige Kleidung und das Tragen einer Melone.
Seine Bilder beschriftete er auf der Rückseite mit dem Namen der Modelle oder Pferdebezeichnungen, leider nur mit Bleistift, was im Laufe der Jahrzehnte verblasste.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
Amperbrücke bei Mitterndorf, Otto Strützel um 1923
Öl auf Leinwand, 80 x 111,5 cm
Sparkasse Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Otto Strützel kam in den Sommermonaten gerne in das kleine Dorf Etzenhausen und war ihm bis zu seinem Tode 1930 eng verbunden. Dass Strützel viele Malerkolonien besuchte, sieht man an manchen Bildern. Er hat z.B. auf dem Gemälde „Amperbrücke bei Mitterndorf“ den beiden Bauern die Kleidung von Landwirten aus dem Norden Deutschlands angezogen. Vermutlich waren diese in seinem Skizzenblock. Dies war ein Beweis dafür, dass er als „Kolonienhüpfer“ in verschiedenen Gegenden gearbeitet hat.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
Torfhütte, Bernhard Buttersack, 1899
Öl auf Leinwand auf Karton, 56 x 43 cm
Museumsverein Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Bernhard Buttersack lernte Haimhausen über seinen Aufenthalt in Dachau kennen. Er suchte die Stille und erwarb am Ortsrand von Ottershausen ein großes Grundstück, ließ sich ein Haus mit einem Maleratelier bauen und wurde aus Liebhaberei zum Landschaftsgärtner. Die vielen Bäume, die er pflanzte, ordnete er in Gruppen an: hier die Nadelbäume, dort die Birken und an anderer Stelle ausländische Arten. So entstand ein Park von besonderer Eigenart. Er eröffnete eine Malschule in seinem Atelier und der Malerort Haimhausen/Ottershausen war geboren. Die Bevölkerung begrüße die Malschüler und Schülerinnen, bot Gästezimmer in ihren Häusern an. Es kam oft zu einer über Jahre und Jahrzehnte bestehenden Freundschaft zwischen Einheimischen und Gästen.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
Mädchen mit Reisigbündel, Arthur Langhammer
Öl auf Leinwand, 72 x 100 cm
Sparkasse Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Arthur Langhammer kam 1900 nach Dachau und fand in Adolf Hölzel und Ludwig Dill enge Freunde. Der Kunstkritiker Arthur Roeßler bezeichnet das Werk der Drei als „Neu Dachau“. Dill war glücklich, nun einen Partner für seine Spaziergänge im Moos zu haben. Als Langhammer ihm sagte, er wäre kein reiner Landschaftsmaler, gab er seinem Freund den Rat: Setz deine Personen ans Wasser, dann kannst du beides malen, die Landschaft und im Wasser das Spiegelbild.
Sein Hund Hipp saß oft geduldig neben der Staffelei. Das Fell wurde immer wieder zum Reinigen der Malerpinsel benutzt, so wurde er bald der „bunte Hund von Dachau“ genannt.
Langhammer starb bereits mit 47 Jahren.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
Abend an der Schleuse (Amperwehr), Paul Thiem um 1890
Öl auf Leinwand, 37,7 x 47,7 cm
Stadt Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Paul Thiem besuchte Dachau als Künstlerkolonie des Öfteren, wurde aber schon 1896 in Starnberg ansässig.
Neben seinem künstlerischen Schaffen als Maler betätigte er sich auch als Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator. Er schrieb Dramen und den humoristischen Roman „Der Prinz und sein Onkel“.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Amperbad“ August Kallert, um 1920/30
Öl auf Holz, 74 x 57,5 cm
Privatbesitz
August Kallert war ein guter Redner, Vorleser und Laienschauspieler und er unterhielt mit seinem Gitarrenspiel kleinere gesellige Runden. Er war Gründungsmitglied der Ludwig-Thoma-Gemeinde und Mitorganisator der Künstlerfeste, die weit über die Grenze Dachaus bekannt waren. „Es geht zu, wie auf einem heiteren Montmartre“ schrieb der Simplizissimus.
Seine Frau Lissa, eine Klavierpädagogin, war eine sehr tüchtige Frau und hielt auch mit den Einnahmen ihres Unterrichts den kleinen Haushalt zusammen.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Holzgartenstraße in Dachau“ Robert Franz Curry, um 1900
Öl auf Leinwand, 62 x 75 cm
Dachauer Galerien und Museen/Gemäldegalerie Dachau
Robert Franz Curry kam aus Boston, USA, und lebte viele Jahre in Oberstdorf. Curry ließ sich auch bei Minustemperaturen nicht abhalten, seine Landschaft im Freien zu malen und wurde bald „Schneemaler“ genannt. 1944 zog die Familie in eine Jugendstilvilla nach Riederau am Ammersee, die Robert Currys Vater als Replik des Familiensitzes auf Cape Cod, Massachusetts, hatte bauen lassen.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Blick auf Dachau vom Unteren Markt“ Lilly Hildebrandt-Uhlmann
Öl auf Leinwand, 62 x 50 cm
Privatbesitz
Lilly Hildebrand-Uhlmann kam durch die Malerkollegin Ida Kerkovius um 1900 nach Dachau in die Malschule von Adolf Hölzel, dem sie dann nach Stuttgart folgte und wurde dort Meisterschülerin. Weil sie Jüdin war, bekam sie im Nationalsozialismus Berufsverbot. Ihr Sohn Rainer Hildebrandt ging in den Widerstand und wurde später der Leiter des Museums „Haus am Checkpoint Charlie“ in Berlin.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Ansicht von Dachau“, Karl Schröder-Tapiau um 1912
Öl auf Leinwand, 38 x 50 cm
Dr. Ulrich und Gertrude Lechner Stiftung/Gemäldegalerie Dachau
Den Zusatz „Tapiau“ nahm Karl Schröder in seinen Künstlernamen auf. Es war die Verbundenheit mit seiner ostpreußischen Heimat. Vielleicht auch ein wenig Stolz, denn der um 12 Jahre ältere und bekanntere Lovis Corinth kam ebenfalls aus dieser Gemeinde. Karl Schröder-Tapiau verdanken wir Bilder von alten, längst verschwundenen Gebäuden. Er war zeitlebens der in sich gekehrte Ostpreuße. Als Gründungsmitglied der „Künstlergruppe Dachau“ war er von Anfang an dabei, doch mehr bei den Vereinssitzungen als bei den Künstlerfesten.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Schleißheimer Kanal im Winter“ Hans von Hayek, 1905
Öl auf Leinwand, 80,3 x 101 cm
Museumsverein Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Hans von Hayek war Mitbegründer des Museumsvereins Dachau und in dieser Funktion maßgeblich am Aufbau der Gemäldegalerie Dachau beteiligt. Bereits 1906 hatte Hans von Hayek angeregt, es möchte dahin gewirkt werden, dass auf Grund von Schenkungen oder kleinen Anzahlungen ein Vermögensgrundstock für die Errichtung einer Galerie zu Stande käme. Die Resonanz bei den Künstlern muss außerordentlich gewesen sein, denn nach kurzer Zeit konnte von Hayek schon berichten, dass die Entstehung der Galerie gesichert sei. Man kann davon ausgehen, dass die allermeisten Künstler ihre Bilder dem Verein geschenkt haben.
Das Grab von Hans von Hayek liegt im Alten Friedhof.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Im Biergarten zur Alten Schießstätte“ Adolf Hölzel, 1891
Öl auf Leinwand, 40,4 x 50,7 cm
Dr. Ulrich und Gertrude Lechner Stiftung/Gemäldegalerie Dachau
Adolf Hölzel kam 1888 mit seiner Familie nach Dachau und gehörte zu den ersten Künstlern, die sich im Markt niedergelassen haben. Als Hölzel sein Vermögen verlor, das im elterlichen Geschäft steckte, gab dies den Anstoß zu einer eigenen Malschule, der ersten und wichtigsten in Dachau. Das Besondere war, Hölzel machte keine Einzeichnungen in die Arbeiten der Schüler, sondern mahnte nur durch Wort oder Beispiel auf Mängel hin.
Brauereibesitzer Eduard Ziegler errichtet für Hölzel und seine Familie ein repräsentatives Haus auf einem Gelände Nähe der Amper.
Doch bald wurde Adolf Hölzel Direktor an der Akademie in Stuttgart und verlässt Dachau 1905.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Volksfest in Dachau“ Paula Wimmer, um 1930
Öl auf Leinwand, 42 x 50 cm
Stadt Dachau/Gemäldegalerie Dachau
„Wenn du Malerin werden willst, musst du auf alles andere verzichten“, so war ihre Einstellung zu diesem Beruf. Sie zog 1915 erst für einige Jahre nach Dachau und bewohnte später in der Moosschwaige ein städtisches Künstleratelier. Bei der Bevölkerung wurde sie bald bekannt als „Katzenmutter von Augustenfeld“. Obwohl sie selbst in schwierigen Verhältnissen lebte, fanden die Katzen von Augustenfeld bei Ihr immer einen vollen Teller. Deshalb waren ihre Skizzenbücher voll von Katzen.
Ihre farbenfrohen Bilder strahlen Lebensfreude aus: „Ich male mit den Farben Theater“, was der Betrachter auch auf dem Bild sehen kann.
Das Grab von Paula Wimmer ist im Waldfriedhof.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Wieninger Straße im Winter“ Giulio Beda, um 1908
Öl auf Leinwand, 112 x 110 cm
Privatbesitz
Man erkannte Giulio Beda nicht nur an der großen Statur, sondern auch an seinem Hut, der bald sein Markenzeichen wurde. „Das Beda“, wie er sich nannte – er lernte nie richtig Deutsch – nahm sehr schnell am öffentlichen Leben teil und war ein leidenschaftlicher Sänger. Doch bei der Arbeit wolle er seine Ruhe haben, wie er sich des Öfteren äußerte. Als er sich im Hofgarten beim Malen durch lautes Unterhalten von zwei Frauen gestört fühlte, rief er dem vorbeikommenden Amtsrichter zu: „Gibt es keine Paragraphe wo man einsperrt saudumme Weiber“.
Beda malte keine Portraits. „Das Beda hat sich selbst gemalt und herausgekommen ist ein Affe“ erklärte er einem Besucher.
Beda kam durch einen unglücklichen Sturz über eine steile Treppe im Haus ums Leben.
Das Grab von Giulio Beda ist im Waldfriedhof.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Unterbräu mit Augsburger Tor“ Karl Stuhlmüller, 1890
Öl auf Holz, 34 x 56,5 cm
Stadt, Landkreis und Sparkasse Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Von Karl Stuhlmüller nahmen zeitlebens Museumsfachleute und Kunstsachverständige kaum Notiz. Er beteilige sich nicht an den Münchener Ausstellungen, sondern zog lieber im Sommer ohne festen Wohnsitz übers Land. Er bevorzugte die Gegenden um Dachau, Aichach und Schrobenhausen und malte dort seine Viehmärkte. Seine Bilder sind figurenreich, erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Man kann sie als „Geschichtsdokumente“ bezeichnen, auch wenn der Kirchturm von St. Jakob von ihm auf die verkehrte Seite gemalt wurde.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
„Karlsberg“ Jean Lehmann, 1929
Öl auf Leinwand, 66 x 80,4 cm
Stadt Dachau/Gemäldegalerie Dachau
Jean Lehmann erlernte zwar das Hotelfach, doch studierte er bald Kunst an verschiedenen Schulen und Orten. Von München aus lernte er Dachau kennen. Sein Studium finanzierte er sich als Museumsführer und in St. Moritz als Eiskunstlauflehrer für die Prominenz.
Seine späteren Werke signierte er mit „JLLS – Jean Lehmann Luzern St. Moritz“, um Verwechslungen mit Künstlern gleichen Namens vorzubeugen.
Text und Recherche Frau Anni Härtl, Gästeführerin der Stadt Dachau
Besuchen Sie auch den Künstlerweg Etzenhausen.
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